Wir haben 20 Markenverantwortliche gefragt:

Der Wettbewerb um Aufmerksamkeit ist groß – wie schafft ihr es, eure Zielgruppe zu erreichen?

KW 21 / 2024

Jelena Weber

Tomorrow GmbH

"Das gelingt uns vor allem dann, wenn wir bold sind und Haltung zeigen – ein Plakat, in dem wir uns offen von der AfD distanzieren oder ein Posting mit dem wir große Banken bashen. Aber auch mit dem Mut, über uns selbst zu lachen. Wir haben zum Beispiel mal das Titanic-Meme benutzt, um einen Feature Launch anzukündigen, auf den unsere Community sehr lange gewartet hat (Old Rose: It's been 84 years ...)"

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Natalie Warner

AXA

“Gute Frage. Man könnte jetzt darauf antworten: Wir machen MaFos, wir checken relevante Kanäle, was gerade Trend ist etc... Und ja, das stimmt alles und sollte man auch tun. Aber ich denke das Wichtigste ist, dass man sich von Zahlen und Data löst. Das hören viele nicht so gerne, aber ich bin der festen Überzeugung, dass Menschen oft gar nicht wissen was sie wollen! Und das ist für uns Creatives ein white sheet of paper - besser geht es nicht. Think wild and free. Apple hat es vorgemacht - oder dachte jemand vor 20 Jahren, dass er ein Telefon mit einer Kamera braucht? Um auf die Frage zurückzukommen - wir, also mein Team denken zu 70% frei. Und versuchen die Emotionen der Zielgruppe zu erfassen und zu bedienen. ”

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Jan Bickel

Canon

“Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Wenn er zusätzlich noch dem Angler schmeckt, ist das zwar nice für die eigene Karriere, aber letztlich irrelevant fürs Business. Auf Konzern übertragen: man neigt zur Blase, zu zuviel „Innenpolitik“, dabei geht es doch ausschließlich darum, klar zu bestimmen, wer die Zielgruppe ist, wo sie sich aufhält und mit welchen Mitteln, bzw. über welche Kanäle man sie bestmöglich erreicht. Daher lieber zu Beginn etwas mehr Energie in die Strategie, statt direkt hektisch in planlose Gießkannenaktionen stecken.”

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Sebastian Deutsch

9elements

“Rise above the noise! Gerade in Zeiten von AI ist es extrem anspruchsvoll geworden effektiv zu kommunizieren. Social Media hat dafür gesorgt, dass jeder publishen kann. AI macht, dass jeder Content produzieren kann. Deshalb ist es wichtig etwas zu machen was nicht jeder macht - manchmal auch Dinge, die sich vielleicht nicht direkt skalieren lassen. Der WOW Effekt ist zählt, denn sonst geht man im Meer der Belanglosigkeit unter.”

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Marco Otten

Quirion AG

“consequente customer-centricty (ja, consequent mit c, weil sich das schnittiger liest #aufmerksamkeitsökonomie) Die ganzen Strecke von product-oriented (Guck mal wir haben das beste Produkt!) über output-oriented (Guck mal das passiert, wenn du unser Produkt benutzt!) hin zu customer-oriented (Guck mal das Problem lösen wir für dich!) ist wohl die Grundlage für state-of-the-art Marketing. Sonst muss ich auf eine eine alte und wahre Werbefloskel verweisen: Bist du Teil der Zielgruppe? Wärst du emotional angesprochen und überzeugt? Keep it simple, dont overengineer. ”

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Felix Sold

IONITY

“Punktet mit Relevanz und echtem Mehrwert, der zentrale Problemstellungen eurer Zielgruppe löst oder zumindest Denkanstöße gibt. Alles verpackt in "Thumb Stopping" Mobile-First-Creatives, um die Chance zu maximieren, dass eurem Content mehr als 0,5 Sekunden Aufmersamkeit geschenkt wird.”

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Christoph Hampe

Thüringer Tourismus GmbH

“Wir nutzen keine demographischen Merkmale, sondern SINUS-Milieus, um unsere potenziellen Gäste für einen Besuch im schönen Thüringen zu inspirieren. Unsere Zielgruppe ist mehr als Herkunft, Alter und Geschlecht…. 😉 mit der Definition unserer Personas mit SINUS-Milieus bekommen wir eine tiefere Verständnis von ihrer Werteorientierung, ihren Lebenszielen und -stilen und den sozialen Hintergründen. So können wir die Bedürfnisse und Wünsche unserer Gäste viel besser einschätzen und unser Content-Marketing auf die Personas abstimmen und zuschneiden. Durch die Anwendung der SINUS-Milieus können wir unsere Marketingstrategien präzise auf die verschiedenen Lebenswelten unserer potenziellen Gäste zuschneiden. Anstatt uns auf allgemeine demographische Daten wie Alter, Geschlecht oder Einkommen zu verlassen, konzentrieren wir uns auf die spezifischen Werte und Lebensstile, die unsere Zielgruppen ausmachen. Dies erlaubt uns, maßgeschneiderte Inhalte zu erstellen, die wirklich resonieren und die Aufmerksamkeit unserer Zielgruppen effektiv gewinnen. Gleichzeitig nutzen wir die Erkenntnisse aus den SINUS-Milieus, um die passenden Kommunikationskanäle zu identifizieren und unsere Botschaften dort zu platzieren, wo sie am meisten Wirkung zeigen. Da die SINUS-Milieus kontinuierlich angepasst werden unterliegen auch wir einem stetigen Anpassungsprozess, der aber immer wieder Spaß bringt. ”

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Regine Westermann

mittwald

“Der Wettbewerb ist groß, ja. Plus, wir wissen: Auf klassische Display-Werbung z. B. hat unsere sehr Tech-affine Zielgruppe explizit keinen Bock, die verstecken sich bewusst davor und blocken „Marketing-Bla-Bla“. Deshalb finden wir immer wieder neue Ansätze, stellen Bewährtes in Frage und lernen so dazu. Um unsere Marketingleitung zu zitieren: Locker bleiben ;). Zum Glück haben wir viele gemeinsame Nenner und Interessen mit unserer Zielgruppe und sind selbst gerne da, wo sie sind. Nur ein Beispiel dafür ist z. B. Gaming/Streaming. Wir setzen auf persönliche Begegnungen und sprechen möglichst offen mit unserer Zielgruppe über für sie und uns relevante Probleme und Themen – Relevanz ist da sicherlich Key.”

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Thomas Hintzen

Vodafone | SIMon mobile

“Mit für unser Marktsegment unerwartetem CD und der Personalisierung unseres eigentlich "unsichtbaren" Produktes (Dienstleistung) über eine 3D-animierte Werbefigur. ”

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Sören Purz

Sinch

“Finde deine Nische und arbeite konstant daran um dein Thought-leadership zu etablieren. Liefere echte Antworten die deiner Zielgruppe helfen.”

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David Fichtner

Scaling Asia GmbH

“Bisher habe ich nur Erfahrung mit Produkten gesammelt, die eine kleine, spezifische Zielgruppe mit sehr speziellen Problemen ansprechen. Dabei hatten wir immer großen Erfolg, das "Wie" in den Fokus zu stellen: Wie unser Produkt die Probleme unserer Zielgruppe löst und was das Produkt sonst noch kann. Das war auf allen Kanälen der Kern unserer Kommunikation. Die Zielgruppe fühlte sich direkt angesprochen, weil wir die Lösung für ihr Problem bieten. So konnten wir die Aufmerksamkeit unserer Zielgruppe ohne besonderes Targeting gewinnen, was ja ohnehin immer komplizierter wird. Dieser Ansatz muss jedoch im gesamten Unternehmen konsequent durchgezogen werden, um die geschenkte Aufmerksamkeit und das Interesse nicht wieder zu verlieren. Der Fokus lag darauf, über die gesamte Customer Journey hinweg die Probleme des Kunden zu lösen. Vom Produkt über die Kommunikation bis hin zum Kundenservice war alles darauf optimiert. Natürlich haben wir das Messaging jeweils noch an den Kanal angepasst und optimiert. Ein Beispiel: Unsere Produkte sind Schuhe, die nicht nur modisch, sondern auch bequem sind. Dabei haben wir "unsexy" Themen wie Hallux Valgus aufgegriffen und gezeigt, wie das weiche Material den Schuh perfekt an den Fuß anpasst. Oder, dass der Schock-Absorber die Gelenke schont, wenn man lange auf den Beinen ist. Auf Instagram haben wir neben der Problemlösung auch Mode in den Fokus gestellt, während wir in unserem Newsletter Neuheiten betont haben. Mit dieser Taktik haben wir es geschafft, unsere sehr spezifische Zielgruppe anzusprechen, weil wir ihr Problem lösen, dass sonst nur selten gelöst geschweige denn thematisiert wurde. Als dieser Problemlöser wurden wir dann wiederum auch weiterempfohlen, sodass die Marke selbst im Vergleich nur eine kleinere Rolle gespielt hat. Das mag nach Marketing 101 klingen, aber es hat sehr gut funktioniert. ”

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Arne Niermann

ticket i/O GmbH

“Wir setzen auf maßgeschneiderte und zeitlich optimierte Inhalte. Dabei analysieren wir kontinuierlich das Verhalten und die Vorlieben unserer Zielgruppe über alle Kanäle hinweg, um sicherzustellen, dass unsere Botschaften sie zum optimalen Zeitpunkt erreichen. Dies erhöht nicht nur die Relevanz und die Wertigkeit der Inhalte, sondern steigert auch Engagement und Interaktionsraten. Wir fokussieren uns auf Social Media, personalisiertes E-Mail-Marketing und mobil optimierte Inhalte und versuchen damit eine effektive und ansprechende Kommunikation zu gewährleisten.”

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Daniel Meis

Heinrich Wietholt GmbH

“Auch wenn für nachhaltig erfolgreiche Marketingmaßnahmen der Grundsatz "Listen to your customers, not your competitors" gilt, empfehle ich in diesem Fall dringend, sich mit der eigenen Positionierung am Markt auseinanderzusetzen. Meiner Meinung nach geht es gerade beim Thema Aufmerksamkeit und Brand Awareness auch darum, sich von der Konkurrenz abzusetzen, aufzufallen. Allerdings nicht um des Auffallens willen, sondern mit emotionalen, authentischen Botschaften und einer überzeugenden Haltung zum Produkt, zur eigenen Marke passt. Zusammengefasst sind die folgenden drei Punkte essentiell, um die Aufmerksamkeit der eigenen Zielgruppe zu gewinnen: Emotionalität. Authentizität. Qualität.”

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Ira Hendricks

Artist Manager

“Klare Positionierung schaffen, die Mehrwert und etwas bietet, was die anderen nicht bieten. Genau hier ansetzen und dann laut sein. Dabei zählt: Das Produkt/Dienstleistung muss dabei immer von bester Qualität sein.”

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Diana Perez

Diana Perez | Interim Management & Sr. Executive Advisor

“Mit Inhalten, die unsere Zielgruppe wirklich interessieren, basierend auf tiefgreifenden und authentischen Insights. Wir setzen auf maßgeschneiderte Strategien und relevante Geschichten, die einen echten Mehrwert bieten und emotional ansprechen. Durch kontinuierliche Analyse und Feedbackschleifen passen wir unsere Inhalte laufend an die Bedürfnisse und Wünsche unserer Zielgruppe an. So bleiben wir stets relevant und engagiert.”

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Stefan Essmann

Elektro Essmann

“Aus dem Werbe-Wettrüsten aktiv rausziehen. Im Handwerk funktioniert Empfehlungsmarketing sowohl im B2C wie auch im B2B Bereich sehr gut. ”

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Denise Wilmbusse

Glasprofi24

“Wir sind sehr breit aufgestellt. Wir schieben B2B Kunden weiter vom B2c Kanal runter. Uns hilft die Postwurfsendung zur Selektierung der Zielgruppe bei Printwerbung. Sowie Meta und Google mit dem Suchverhalten. ”

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Christian Paffhausen

dermanostic - Hautarzt per App

“Mehrwert liefern. Hochwertige, informative Inhalte sind immer noch der fairste Austausch gegen einen kurzen Call-To-Action. Und wenn man den passend, mit Augenzwinkern und nicht um jeden Preis in jedem einzelnen Content Piece rausballert, wirds auch positiv wahrgenommen.”

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Melanie Eiselein

REHUB FORGE GmbH

“In unserem Kundensegment der Immobilienbranche herrscht immer noch ein sehr starres und konservatives Mindset. Kein Wunder, da sie immer noch zu einer der am schlechtesten digitalisiertesten Branche gehört. Hier kommen wir um „Old Boys' Club Marketing“ noch nicht komplett drum herum. Für uns als modernes Start-up / PropTech nicht ganz einfach unsere eigenen Wege zum Kunden zu finden. Bestenfalls ebnet uns unser Vision / Mission Statement den ersten Weg. Ansonsten versuchen wir die „Visitenkarten- und Handschlag-Strategie“ und das „Stammtisch-Marketing“ mit frischen Ideen schonend umzukrempeln. Sei es im Joggsuit auf Messen voller blauer und schwarzer Anzüge interessierte Blicke auf sich zu ziehen oder mit digitalen Visitenkarten, die nur per Smartphone einscannbar sind. Wie ihr merkt müssen wir bei dieser Zielgruppe erstmal noch an anderen Stellen ansetzen, um als junges modernes Unternehmen unser 100 prozentige Erfolgsrezept zu finden. Deswegen freue ich mich auf eure Tipps und den Austausch! ”

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Julia Glöckner

awork

“Eine Themen-Nische besetzen und darin einzigartigen, hochqualitativen Content produzieren. Das ist natürlich erstmal arbeitsintensiv, aber um im Gedächtnis zu bleiben, braucht es eben nun mal wirklich guten Content mit Mehrwert. Außerdem kann so ein Piece langfristig auf vielen Kanälen genutzt werden. Wir bei awork veröffentlichen z.B. jährlich den Work-Happiness-Report – eine Studie, in der wir 1.000 Personen zum Thema Arbeitsglück befragen. Wir kollaborieren dabei mit Expert*innen aus Forschung und Wirtschaft. Das liefert Insights für unsere Zielgruppe und ermöglicht das Thema in verschiedenen Social-Media-Bubbles breit zu streuen. Für PR funktioniert die Kombi aus Zahlen und Expert*innen-Kommentaren auch super und wir nutzen die Inhalte über das Jahr verteilt für Blog, Podcast, Social Media etc. Vorteil von wiederkehrenden Formaten ist auch, dass man die Audience nicht von Null aufbauen muss und sie immer wieder erreichen kann. ”

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